Greta van Fleet rocken Berlin - Der Classic Rock lebt (weiter)
Classic Rock, eine Stilrichtung des Rocks, die zwischen 1965 bis 1975 entstand. Gerade befinden wir uns (leider) in der Zeit, in der diese Form des Rocks bzw. diese Bands nach und nach aussterben. Doch die junge Band "Great van Fleet" zeigte bei ihrem Konzert am Mittwoch in Berlin, dass es doch einen Funken Hoffnung gibt, dass der Classic Rock weiterlebt und das pur und unverfälscht!
Vom: 08. November 2018 | Autor: Dennis Hahn
Greta van Fleet rocken Berlin - Der Classic Rock lebt (weiter) (C)Foto: BerlinMagazine.de
Jethro Tull, The Rolling Stones, The Animals, The Kinks, The Yardbirds, The Who, Jefferson Airplane oder Led Zepplin. Das sind oder waren Bands, die Ende der 60er, Anfang der 70 Jahre die Stilrichtung des Classic Rock prägten. Sie waren pur, ohne Getrickse, live eine Wucht, energiegeladen, laut und direkt. Ein Sound der, bedingt durch die Jahre und das Alter der Bands, leider gerade immer mehr ausstirbt. Und schaut man in den letzten Jahren nach Newcomer Bands findet man nicht viel vergleichbares.
Doch nun gibt es Hoffnung: Great van Fleet! Vier Mitglieder im Teenageralter, aber sie rocken dennoch mit einer solchen Wucht, als wären sie bereits alte Hasen des Geschäfts. Und das hört man auch schon beim ersten Riff: Die frisch und kraftvoll rockende Formation aus dem kleinen Städtchen Frankenmuth in der Nähe von Detroit zieht den Hörer schon nach wenigen Takten in ihren Bann. Aus Michigan stammend und in den USA schon länger gehypt, zuletzt in Deutschland mit Guns´n Roses auf Tour und jetzt von null auf einhundert gleich die Columbiahalle in Berlin ausverkauft.
Insofern war die Erwartung sehr hoch, die Halle proppenvoll, die Stimmung schon bei der Vorband "Goodbye June" sehr gut. 21:35 Uhr enterten die drei Brüder Joshua „Josh“ Kiszka (Gitarre), Jacob „Jake“ Kiszka (Bass) und Leadsänger Samuel „Sam“ Kiszka zusammen mit ihrem Drummer die Bühne.
Der ersten Song an diesem Abend "Brave New World" stammt von ihrem ersten Album "Anthem of the Peaceful Army" das erst vor 3 Wochen erschienen ist und gleich in den USA zum meistverkauften Album der Woche wurde. Auch in anderen Ländern stieg das Erstlingswerk sehr hoch in den Charts ein. Vom ersten Riff an, rissen die vier das Publikum mit und nahmen sie mit auf eine 75minütigen Reise zurück in die 60er/70er Jahre. Und auch vom Kleidungsstil her könnten die Jungs, die gerade mal einfach 20 sind, in dieser Zeit gelebt haben. Es ist sozusagen das perfekte Rock-Rund-Rum-Sorglospaket.
Die Bühne schlicht gehalten, ein Schlagzeug in der Mitte, Marschall Gitarren Amps rechts, große Bass Amps links und vom Lichtdesign her, die klassischen Rock´n Roll Farben Rot, Blau, Lila, Gelb.
Gas geben sie von der ersten Sekunde, vom ersten Riff an. Es war einen energiegelade Show bis zum letzten Schlag auf die Drums. Voll mit Gitarrensoli, bei denen sich Jacob Kiszka förmlich in Ekstase spielte, Daniel Wagner am Schlagzeug zum "Tier" wurde und nur so auf sein Drum-Set entdreschte, Samuel Kiszka am Bass fortlaufende für einen rockigen Groove sorgte und Joshua Kiszka stimmlich einfach überzeugte und den ein oder anderen "Urschrei" erklingen lies.
Die Setlist war mir 11 Songs nicht gerade üppig, aber durch die Ausdehnung einiger Songs bis auf 10 Minuten, wurde ein großer Spannungsbogen aufgebaut und die pure Rock´n Roll Energie schwappte aufs Publikum über, das sich stimmungsmäßig auch immer mehr nach oben schaukelte. Mit "Black Smoke Rising" und "Safari Song" gab es noch zwei exzellente, straffe Rock'n'Roll Songs als Zugabe, mit einem Drum-Solo als Finale.
Von den vier Jungs ist (hoffentlich) in den nächsten Jahr noch viel zu erwarten und letztendlich auch zu hoffen, dass das sie den Classic Rock noch lange, lange weiterleben lassen!
Setlist:
Brave New World
Highway Tune
Edge of Darkness
Flower Power
You're the One
Evil
Lay Down (Candles in the Rain)
Watching Over
When the Curtain Falls
Zugabe:
Black Smoke Rising
Safari Song
Galerie
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