Fritz Kalkbrenner - "Drown" - Klangverliebte House Music ohne Stimme
Mit seinem fünften Album setzt Fritz Kalkbrenner einen Schnitt. Zum ersten Mal kommt ein Album von ihm ohne seine Stimme aus. Er macht sich frei von dem Song-Ansatz, mit dem er bekannt wurde und schwelgt in der klangverliebten House Music, die er als junger Mann in der Clubszene Berlins entdeckte. Ab dem 16. Februar 2018 als CD, LP und Download erhältlich.
Vom: 30. Januar 2018 | Autor: Dennis Hahn
Fritz Kalkbrenner - "Drown" - Klangverliebten House Music ohne Stimme (C)Foto: Camille Blake
Auf dem Weg zu seinem neuen Album "Drown" musste Fritz mit sich ringen. Seine Stimme hat ihn erfolgreich gemacht. So ist es keine Frage, dass er sie an einem Moment hinter sich lassen musste, um zu sich selbst zu finden. Aus diesem Ende macht er einen Anfang.
Mit Get A Life oder Back Home hat Fritz Kalkbrenner unser modernes Verständnis von elektronischer Musik mitgeprägt. Die sinnlichen House-Grooves verkörpern den Hedonismus Berlins. Bei aller Feierfreudigkeit ist in seiner Musik aber auch eine bestimmte Schwere spürbar. Seine Songs handeln von der unermüdlichen Energie einer Stadt, die eine gewisse Melancholie nie abstreift. Wo andere im Partyspaß aufgehen zeigt Fritz sich in seiner Musik in allen Gemütslagen. So entsteht eine Tiefe, die eine ganze Menge von Themen aufscheinen lässt, die oft nur indirekt anklingen: seine Kindheit und Jugend im rauen Osten Berlins, die ihm seine Gewitztheit und seinen Humor verpasste, seine Begeisterung für Hip Hop und House Music, seine unglaubliche Erfolgsgeschichte, die ihn zum Repräsentanten einer neuen Generation von Clubmusik machte, die inspirierende Beziehung zu seinem Bruder.
Fritz hat nie wie die meisten Singer-Songwriter erst einen Text geschrieben und dann dazu den Song komponiert. Bei ihm kommt, wie bei den meisten Rappern, immer erst die Produktion und dann der Text. „Da existieren dann so Fragmente, die man sich da so raufbiegen kann. Aber bei manchen Sachen passt das einfach nicht. Wenn Du so einen richten Stomper hast, musst du nicht auf Teufel komm raus einen Text dazu suchen. Da habe ich gesagt: Scheiß drauf, das mach ich jetzt nicht mehr.“ Also holte Fritz seine alte Drum Machine und den Jupiter 8 raus und tauchte in die Sounds ein, die ihn vor zwanzig Jahren zur elektronischen Musik brachten. Am Anfang seiner Karriere ging es darum, sich selbst durch einen neuen Ansatz zu definieren. Jetzt feiert Fritz die Klänge und ihre befreiende Wirkung auf unser Bewusstsein.
Diesen Neuanfang, der zugleich eine Besinnung auf die eigenen Anfänge und die eigene Herkunft ist, zeigt Fritz auch dadurch an, dass er sich zum ersten Mal nicht auf dem Albumcover zeigt. An die Stelle seines Portraits ist ein tolles, stimmungsvolles Landschaftsbild getreten. Die Pinselstriche formen sich zum Ufer eines Sees oder eines Flusses, sie sind abstrakt, drücken aber so umso mehr aus. Es stammt von Fritz ? Großvater, dem berühmten DDR-Maler Fritz Eisel, es heißt „Winterabend in M.“ und ist 1990 entstanden. Da war Fritz neun Jahre alt.
Veröffentlichungstermin: 16. Februar 2018 als CD, LP und Download
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