War es ein großartiges Konzert? YES!
Gestern spielten die Urväter des Artrock "YES" im Admiralspalst in Berlin. Und wir waren bei diesem Ausflug in ein paralleles Rock 'n' Roll-Universum dabei, 2,5 Stunden in denen die Altrocker gleich drei komplette Alben ihres Schaffens präsentieren.
Vom: 28. Mai 2014 | Autor: Dennis Hahn
War es ein großartiges Konzert? YES!
Man kann es einfach nur als Glück für Fans der Band bezeichen, jetzt nach sechs Jahrzehnten seit seiner Gründung im Jahr 1968, nochmals die "Götter" ihrer Jugend live zu erleben, deshalb kamen sie in den ausverkauften Admiralspalast.
Wie viele Bands im Jahr 2014 können ihre Show mit einem nahezu himmlischen, ausschweifenden, kunstvoll angeordneten und auf mehreren Ebenen konzepierten Mid-Tempo-20-Minuten-Song beginnen, der ursprünglich im Jahre 1972 aufgenommen wurde und dafür dann noch begeisterte Standing Ovations erhalten? Es ist etwas komplett anderes als die leider oft fade Massenproduktion der gekünstelten Welt der Rockmusik im Jahr 2014. Zugegeben, wäre das Rezept von YES in dieser durch wirtschaftliche Aspekte bestimmte Musikgeneration künstlerischer Selbstmord. Aber dennoch ist diese Band auch nach 45 Jahen immer noch lebensfähig, danke dieser relativ kleinen, aber finanziell gut ausgestatteten Gruppe von fanatischen Fans.
Die Musik von YES an diesem Abend erwies sich als komplexer als alles, wo von Wagner oder Puccini je geträumt haben. Allein auch schon die Tatsache, dass sie mit "Close to the edge" aus dem Jahre 1972, "Going for the one" aus dem Jahre 1976 und "The Yes Album" aus dem Jahre 1971 gleich drei KOMPLETTE Alben mit einer Länge von über 2,5 Stunden spielten, lies die besondere Tragweite und den Einfluss der britischen Rocker erkennen.
Ja, diese Art von Musik ist sehr zerebral. Es ist Musik "für den Kopf". Deshalb herrschte auch während der Songs eine überweigende Stille, was jetzt nicht von schlechter Stimmung zeugte, denn diese war fantastisch, aber die Fans hörten aufmerksam zu, um die verschiedenen Feinheiten und die Komplexität der Songs zu hören und verarbeiten. Angesichts dieser intensiven Liebe zum Detail war es auch kein ungewöhnlicher Schritt, die Titeln der Songs und Alben auf eine Leinwand hinter der Band projezieren, nebst den typischen "psychedelic Animationen" vergangener Zeiten.
Allein die ersten drei Songs dauerten über 40 Minuten. Die Menge jubelte respektvoll am Ende des 20-minütigen "Close to the Edge" und Standing Ovations waren auch eine Selbstverständlichkeit an diesem Abend. Mit dem melodischen "And You and I" ging es dann in den nächsten fast 10 Minuten weiter. Und des Abschluss des ersten Album "Close to the Edge" an diesem Abend machte das magsiche 10 Minuten-Stück "Siberian Khatru", das sich auf eine bezaubernde und kunstvolle Weise nach oben, unten, über und durch eine Reihe von malerisch melodischen, rhythmischen und instrumentalen Täler bewegte. Für einige Sekunden in "Going For One" bewegte sich Gitarrist Steve Howe auch mal in einem "fremden", mit hoher Geschwindigkeit gespielten Blues-Riff auf der Pedal-Steel-Gitarre.
Was macht diese Musik für die Fans so "intellektuell" und überzeugend und für andere Leute total uninteressant? Es ist keine Tanzmusik. Die Komposition von YES sind geprägt durch Originalität, Komplexität und der Vielfalt der Stile, wie man in ihrem 20 Minuten-Opus "Awaken" gut hören kann, vom Album "Going For The One". Ja man könntee sie als musikalisch Alchemisten bezeichnen, die gerne probieren, expermimentieren und am Ende etwas Schaffen, das neu, anderes und besonders ist, einfach "YES" eben.
Setlist
Album: Close to the Edge
Close to the Edge
And You and I
Siberian Khatru
Album: Going For The One
Going for the One
Turn of the Century
Parallels
Wonderous Stories
Awaken
Album: The Yes Album
Yours Is No Disgrace
Clap
Starship Trooper
I've Seen All Good People
A Venture
Perpetual Change
Zugabe:
Roundabout
Galerie
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