Rock meets Classic - Alice Cooper, Uriah Heep und Co. rocken ganz sym­pho­nisch

Gestern Abend kehrten in das Tempodrom in Berlin sechs Größen der Rockmusik ein, die zusammen mit dem Bohemian Symphony Orchester Prag mal etwas andere Töne anschlugen. Dennoch rockten Alice Cooper, Mick Box & Bernie Shaw (Uriah Heep), Orianthi, Kim Wilde, Midge Ure (Ultravox) und Joe Lynn Turner (Rainbow) gewaltig und rissen die Zuschauer mit ihren Welthits einfach mit.

Vom: 10. März 2014 | Autor: Dennis Hahn

Sechs Rockmusiker, ein Symphonieorchester und eine Band spielen Hits der Rockgeschichte. Das ist das Konzept der Konzertreihe "Rock meets Classic", die sich immer mehr zur Traditionsveranstaltung entwickelt. Mit einem in jedem Jahr wechselnen Line-Up, versucht man die Fans der Rockmusik, aber eben auch Klassikbegeisterte in die Hallen zu locken. Zuständig für die Rock-Musik ist die Mat-Sinner-Band, eine deutsche Heavy-Metal-Band. Seit 2010 ist Mat Sinner musikalischer Leiter der Rock Meets Classic-Produktion.

In diesem Jahr hatte man als "Headliner" keinen geringeren als Kultrocker "Alice Cooper" gewinnen können. Den Anfang an diesem Abend machte aber Midge Ure von Ultravox. Die 1974 in London gegründete britische Band zählt zu den bedeutendsten und stilbildendsten Bands der New-Wave- und New-Romantic-Bewegung. Seit 1979 ist Midge Ure Sänger und Gitarrist der Band und feierte mit ihr die größten Erfolge. An diesem Abend präsentierte drei große Erfolge aus seiner langen Karriere.

Weiter ging es nach einem kurzen Intermezzo des Bohemian Symphony Orchester Prag mit Joe Lynn Turner. Der US-amerikanischer Sänger, der von 1980-1983 Sänger der Rockband Rainbow war, aber auch später kurzzeitig bei Deep Purple auf dem Album "Slaves and Masters" mitwirkte und auch auf Tour ging, legte sehr energisch und rockig los. Natürlich halfen auch hier die Hits von Rainbow das Publikum in ihre Jugend zu versetzen. Deshalb stieg die Stimmung im Tempodrom auch immer weiter an.

Als nächstes betrat der Special Guest des Abends die Bühne, Rockröhre Kim Wilde. Ebenfalls aus England stammend, war Kim in den 80er Jahren mit Hits wie Kids in America, Cambodia, You Keep Me Hangin’ On oder You Came überaus erfolgreich und das weltweit. Und auch gestern zeigte sie, dass sie mit inzwischen 54 Jahren noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Die Outfits sind zwar etwas enger geworden, aber ihre Stimme hat sie bis heute behalten. Und das lies sie auch an diesem Abend hören und schmetterte ihre Hits wie Kids in America durch die Halle. Auch wenn das Publikum bis zu diesem Zeitpunkt noch sehr verhalten war, vereinzelt wurde nun auch schon im bestuhlten Innenraum gestanden, getanzt, geklatsch und natürlich auch mitgesungen.

Es ist schon sehr schade, dass die einzelnen Künstler immer nur 3-4 Songs an diesem Abend performten. Klar, bei soviel Künstlern muss man die Zeit auch irgendwie begrenzen, aber 1 Song je Künstler mehr, wäre einfach schön gewesen. Aber dafür ging es Schlag auf Schlag an diesem Abend.

Und es folgenden für mich die beiden Highlight des Abends. Zuerst: Mick Box & Bernie Shaw von den lengendären Uriah Heep. Letztes Jahr tourten sie noch als Special Guest von STATUS QUO durch Deutschland und jetzt war es wieder eine Freude diese beiden Vollblutmusiker auf der Bühne zu erleben. Beide strahlten über beide Ohren und legten gleich so richtig los mit "Easy Livin'". 1969 wurde Uriah Heep gegründet und Mix Box als Gründungsmitglied ist inzwischen schon eine lebende Legende. Bernie Shaw ist auch schon seit 1986 bei der Band, als er damals den an Folgen seiner Alkoholsucht verstorbenen David Byron ersetzte.

Diese Energie, die die beiden an diesem Abend im Zusammenspiel mit dem Orchester und der Mat Sinner Band ausstrahlten, schwappte auch schnell auf das Publikum über und es wurde gerockt! Natürlich durfte zum Schluss die "Lady in Black" nicht fehlen und alle stimmten zum Refrain mit ein.

Und dann kam er, der Meister der Inzenierung, die aufwendigen Bühnenshow waren schon immer sein Markenzeichen, ein Gigant der Rockmusik und ein toller Musiker: Alice Cooper. Der 66jährige gehört nach wie vor zu den Größten im Rockgeschäft. Umso cooler war es, ihn nun mal live mit einem großen Orchester zu erleben, dass erste Mal in seiner Karriere. Und ja, er hat es krachen lassen! Keiner im Raum konnte sich mehr auf seinem Stuhl halten und bei seinen großen Hits "Poison" und natürlich dem Finale mit "School’s Out" ging es (endlich) zu wie auf einem Rockkonzert (zumindest annähernd). Dazu hatten sich auch nochmals alle Protagonisten des Abends auf der Bühne eingefunden, um dieser 2,5stündigen Rock´n Roll Show einen würdigen Abschluss zu geben.

Mit der diesjährigen Besetzung ist das Konzept der Verbindung von snyphonischen Klängen in Verbindung mit Rockmusik voll und ganz aufgegangen. "Rock meets Classic", ein Format, dass auf jeden Fall einer weiteren Fortsetzung in 2015 bedarf.

Von: Dennis Hahn


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