Konstantin Wecker – 3 Stunden voller Musik, Poesie und des Kanzlerins Brüste
Wow, was ein Abend in der Philharmonie Berlin mit Konstantin Wecker und seiner Band. Von der ersten bis zu letzten Minute Vollgas, ihn live zu erleben, ist einfach anders, nichts Alltägliches. Gewohnt überzeugend und leidenschaftlich trug der gestern Abend seine Sozialkritik in Wort und Melodie vor.
Vom: 27. Februar 2013 | Autor: Dennis Hahn
Konstantin Wecker – 3 Stunden voller Musik, Poesie und des Kanzlerins Brüste
Sein neustes Album trägt den Titel „Wut und Zärtlichkeit“. Lange mussten seine Fans auf dieses neue Werk warten und so war die Berliner Philharmonie auch gut gefüllt, alle waren gespannt, als ziemlich pünktlich um 20 Uhr der Meister und seine Band die Bühne betraten.
Ohne viele Worte ging es dann auch gleich mit dem Titelsong des Albums los: „Wut und Zärtlichkeit“. Wütend war aber an diesem Abend keiner. Naja, anfangs hatte ein Teil des Publikums seitlich der Bühne mit Akustikproblemen zu kämpfen, aber drum kümmerte sich der Konstantin Wecker schnell selbst, bat die Leute sich umzusetzen und besprach mit seinem Toningenieur, was zu tun ist.
Ja, leider sind solche Werte bei vielen neuen Künstlern nicht mehr vorhanden, da wird die Show einfach durchgezogen, wie ein Job und fertig. Doch hier spürte man förmlich die Leidenschaft, die Liebe, die Nähe zum Publikum und eben auch die Erfahrung.
Der Abend war eine Mischung aus Gedichten von Kästner und Brecht und Songs wie „Damen von der Kö“, „Der Virus“, „Triple A“ (mit eine tollen Berliner Künstlerin im Duett) und auch „Die Kanzlerin“, in dem es nicht nur nicht nur um die beeindruckenden Brüste der Kanzlerin geht, sondern um vielen andere, „herausstehende“ Attitüden und Merkmale der Kanzlerin.
Seine Band, bestehend aus langjährigen Weggefährten - und z.T. neu hinzugewonnenen Musikern sorgte für den richtigen Sound. Wecker selbst stellte einmal mehr unter Beweis, dass er seinen Flügel immer noch souverän beherrscht - und entlockte diesem die unbeschreiblichsten Töne. In seinen Texten und denen, die er vertont, z.B. Brecht und Rilke wird das reale Leben gespiegelt und das alles ist so ergreifend, zumal die Musikkunst ebenfalls ein wahrer Genuss ist.
Die fast schon übliche Zugabe, Variationen bekannter Themen auf zwei Klavieren, war wie immer ein besonderer Höhepunkt! Es war ein tolles Konzert mit super Stimmung und man spürte wahnsinnig viel Energie.
Mit einem Reim möchte ich dieses Artikel nun beenden: Konstantin Wecker, gut das du nicht geworden bist ein Bäcker. Arbeitest nicht in einer Fabrik, sondern lebst und liebst deine Musik. Schenkst so vielen Menschen eine Freunde und das auch gestern, in diesem wunderschönen Gebäude. Magst du noch viele Jahre die Leute zum Nachdenken anregen und das allein schon wegen der tollen Lieder. Du bist zwar kein Franke, wir sagen aber trotzdem, Danke!
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