Genesis 2022 in Berlin – Ein letztes Mal mit Phil Collins und vielen Hits
Gestern war es endlich soweit. Bis zur letzten Minute hatten die Fans und der Veranstalter gebangt, ob die beiden Konzerte der „The Last Domino?“-Tour in der Mercedes-Benz Arena Berlin stattfinden können. Doch Ende gut, alles gut könnte man sagen. Phil Collins, Mike Rutherford und Tony Banks ein letztes Mal auf großer Welttournee mit Hits aus über 50 Jahren. Genial war es allemal!
Vom: 08. März 2022 | Autor: Dennis Hahn
Genesis 2022 in Berlin – Genial ein letztes Mal mit Phil Collins (C)Foto: BerlinMagazine.de
Über 2 Jahre ist es her, dass ein großer, internationaler Star bzw. Band in der Mercedes-Benz Arena in Berlin spielte. Und nun die Halle mal wieder komplett gefüllt zu sehen war zum einen ein tolles Gefühl und ein Schritt in Richtung Normalität, wenn auch noch sicher unter 2G+ mit Maske. Dennoch sah man schon vor Beginn des Konzertes das Strahlen in den Augen vieler Besucher. Kurz vor Beginn erfuhr ich noch vom Promoter, dass die Band nur 5 Tage zum Proben hatte, da die Entscheidung über das Stattfinden dieses Konzerts (und auch der Konzerte in Hannover und Köln) sehr kurzfristig kam. Dafür sollte es an diesem Abend die größte Lightshows bei der Arena-Show geben, die man je gesehen hat.
Mit etwas Verspätung um 20:20 Uhr ging es dann los. Ein langes Intro begann und da kamen die drei Briten, die inzwischen auch alle schon knapp 70 Jahre sind, auf die Bühne. Ich will mich heute auch gar nicht viel über den Gesundheitszustand von Phil Collins auslassen. Ja, klar ist der nicht mehr der Phil der 70er/80er/90er und ja, er kam mit Gehstock auf die Bühne und saß den Abend über. Nun das große „Aber“: Musikalisch lieferte er an diesem Abend ab, wie er es auch vor Jahrzehnten getan hatte. Bei manchen Songs spürte man wahrlich, wie er mit den „Figuren“ in den Texten eine Symbiose einging und so ein besonderes Erlebnis für die Konzertbesucher an diesem Abend lieferte. Und auch seine Stimme im Allgemeinen ist für sein Alter und die „dunkele Vergangenheit“ tatsächlich noch in einem sehr guten Zustand.
Los ging es an diesem Abend mit „Behind the Lines / Duke´s End“. An diesem Abend mit auf der Bühne, neben der drei Hauptprotagonisten, an den Drums der 21jährige Sohn von Phil Collins, Nicholas Collins. Zudem an der Gitarre Daryl Stuermer, der nun (mit Unterbrechungen) auch schon seit Ende der 70er mit dabei ist. Zudem wurde Phil noch von zwei Background-Sängern unterstützt.
Schon auf dem vierten Platz der Setlist befand sich mit „Land of Confusion“ ein wahrer Kracher aus dem Repertoire von Genesis. Inzwischen standen auch die meisten Zuschauer und es wurde begeistert mitgeklatscht und die Freude war riesig, die Idole nochmals auf der Bühne live erleben zu dürfen. „Home by the sea“ gehörte auch zu den Highlights an diesem Abend, wo Phil total „aufblühte“.
Dann rückte die Band etwas näher zusammen und es wurden einige Lieder mal anders präsentiert, nämlich akustisch. „That´s all“, „The Lamb Lies Down on Broadway“ und „Follow You Follow Me“ befanden sich im Mini-Set.
Im zweiten Part zeigte dann auch Mike Rutherford an der Gitarre sein Können und auch Tony Banks „haute“ ordentlich in die Tasten, auch wenn die beiden im Gegensatz zu Phil, wie immer etwas mehr im Hintergrund blieben. „No Son of Min“, „Domino“ und „Tonight Tonight Tonight“ möchte ich hier mal besonders hervorheben, bevor es mit dem Kracher „Invisible Touch“ in die Pause vor der Zugabe ging.
Und auch wenn es in dem Fall mit „I Can´t Dance“ für Phil Collins stimmen mag, das Publikum konnte es an diesem Abend und begrüßte die Band mit stehenden Ovationen und viel Applaus zurück auf der Bühne und tanzte ausgelassen zu einem der größten Hits der Band. Grandios, genial und ganz fantastisch!
Und auch der schönste Abend, mit vielen Songs die (leider) aktuell auch wieder zu Situation in der Welt passen, geht irgendwann zu Ende. 2,5 Stunden zeigten Genesis zum Auftakt ihrer Europatournee in Berlin, dass sie es zum einen immer noch draufhaben, zum anderen es noch sehr viele Menschen gibt, die sie sehen wollen und das Musik einfach verbindet. Sollte es tatsächlich die letzte Tour sein, war es ein würdiger Abschluss hier in Berlin von einer der größten Bands aller Zeiten. Ihre Songs und ihre Musik wird noch lange, lange, lange weiterleben.
Fast vergessen: Die Lightshow war an diesem Abend wirklich herausragend, mit hunderten Scheinwerfern, beweglichen Lichtelementen, die hoch- und runterfuhren, LED-Strips und eine riesige LED-Leinwand im Hintergrund. Aber klar im Vordergrund stand an diesem Abend die Band, die Songs, die Musik. Zusammen war es genial!
Setlist
Behind the Lines / Duke's End
Turn It On Again
Mama
Land of Confusion
Home by the Sea
Second Home by the Sea
Fading Lights
The Cinema Show
Afterglow
Akustik Set:
That's All
The Lamb Lies Down on Broadway
Follow You Follow Me
Duchess (mit Vorstellung der Band im Anschluss)
No Son of Mine
Firth of Fifth
I Know What I Like (In Your Wardrobe)
Domino
Throwing It All Away
Tonight, Tonight, Tonight
Invisible Touch
Zugabe:
I Can't Dance
Dancing With the Moonlit Knight
The Carpet Crawlers
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