Citadel Music Festivals 2015: Der charismatische Sänger Van Morrison kommt
Möglicherweise ist es heute etwas leichter, als „Legende“ zu gelten. Mag sein – doch für so manch Künstler gibt es einfach kein passenderes Attribut. Einer dieses elitären Zirkels ist: Van Morrison. Im Sommer 2015 geht der irische Weltstar – lang ersehnt – wieder auf Deutschland-Tournee. Am 23. Juli 2015 wird er Rahmen des Citadel Music Festivals 2015 in der Berliner Zitadelle spielen.
Vom: 01. Juni 2015 | Autor: Dennis Hahn
Citadel Music Festivals 2015: Der charismatische Sänger Van Morrison kommt
Van Morrison war gerade mal 20 Jahre alt, da diente er als charismatischer Sänger der britischen Hit-Formation „Them“ schon als Vorbild. Nicht für x-beliebige Schülerbands, sondern für Größen – wie seinem Namensvetter Jim Morrison von den Doors. Im Flower-Power-Jahr 1966 gastierte Van mit Them rund drei Wochen lang im Kult-Club „Whiskey A Go Go“ in Los Angeles – The Doors spielten im Vorprogramm. Doors-Drummer John Densmore sollte sich später in seiner Biografie erinnern, wie angetan Jim Morrison von Van Morrisons Bühnenpräsenz, der Intonierung und der charismatischen Performance seines irischen Idols war: „Er hat sich vieles von ihm abgeschaut“, schreibt er. Am letzten Abend der en suite Reihe haben die beiden Morrisons den von Van geschriebenen Them-Hit „Gloria“ übrigens gemeinsam gesungen. Wer hätte bei diesem musikhistorischen Gipfeltreffen nicht gerne Mäuschen gespielt? Dies ist nur eine Anekdote der Biografie des Van Morrison. Eine Randnotiz – die seinen Stellenwert und Einfluss auf die Popgeschichte nicht besser illustrieren könnte.
Van Morrison wurde für die Musik geboren. Er kam 1945 als Sohn eines Schiffswerft-Elektrikers und einer Stepptänzerin in Belfast zur Welt. Schon als kleines Kind sog er die Musik auf: den Soul von Ray Charles und Solomon Burke, den Folk von Woody Guthrie, den Blues von Muddy Waters, Country von Hank Williams und Jazz von Charlie Parker. Er liebte die Musik in all ihren Facetten – und wollte seinen Teil dazu beitragen. Mit elf begann er das Gitarrenspiel, später nahm er Saxophon-Unterricht und schon mit 17 Jahren ging er mit einer irischen Showband auf Europatour.
Als 19-Jähriger und mit Gründung der R&B-Band Them begann die Erfolgsstory. Songs der so genannten irischen Beatles – wie „Gloria“, „Here Comes The Night“ oder „Baby, Please Don’t Go“ – zählen bis heute zu den überragenden Werken der Beat-Ära. Nicht zuletzt, wegen Van Morrisons grandiosem Gesang. Das Star-Potenzial war schon früh erkennbar. Die Weichen zur Legendenbildung wurden unmittelbar nach Auflösung von Them gestellt. Direkt im Anschluss steuerte Van Morrison eine Solokarriere an. Schon sein 1967 erschienenes Debütalbum „Blowin’ Your Mind“ warf den Top-Hit – und heutigen Klassiker – „Brown Eyed Girl“ ab; der wahre Wurf gelang ihm ein Jahr später mit Veröffentlichung des Albums „Astral Weeks“. Mit diesem landete Van einen Meilenstein der Musikgeschichte. Der Rolling Stone listet die LP auf Platz 19 der „500 Größten Alben aller Zeiten“; die Kollegen von Mojo sehen das Meisterwerk sogar auf Platz zwei ihres entsprechenden Rankings. Gerade mal 23 Jahre alt machte das Wort „Legende“ bezüglich Van fortan in den Feuilletons die Runde.
Es heißt immer, das Musikgeschäft sei schnelllebig. Künstler kommen – und verschwinden in der Versenkung bevor man sich umgeschaut hat. Nicht so Van Morrison. Er kam, und blieb! Während jeder Karrierephase blieb der knorrige Mann mit der für Soul, Pop, Jazz und Country gleichermaßen begnadeten Stimme stets präsent, von einer stetig wachsenden Anhängerschaft glühend verehrt. Auch unter Musikerkollegen genießt der Sänger und Autor unumwundene Bewunderung. Anlässlich der Produktion seines 35. Studio-Album „Duets“, bei dem er gemeinsam mit einer illustren Gästeschar 16 Morrison-Songs neu aufnahm, zeigte sich dies erst kürzlich einmal mehr. Behilflich waren ihm Größen aus Jazz, Soul, Rock und Folk wie (der kurz nach den Aufnahmen verstorbene) Bobby Womack, George Benson, Joss Stone, Mick Hucknall, Natalie Cole, Steve Winwood, Ex-Dire-Straits-Chef Mark Knopfler und der smarte Michael Bublé.
Auch wenn Van Morrison zur Musikgeschichte gehört, wie die Gitarre zum Rock oder das Saxophon zum Jazz – als Live-Künstler macht sich „Van the Man“ seit Jahren rar. Umso größer ist in der globalen Van-Morrison-Gemeinde der Jubel bei jeder Tourankündigung. Die Karten für die Shows des zweifachen Grammy-Award- und vierfachen Grammy Hall Of Fame Award-Gewinners sind entsprechend heiß begehrt. Kein Wunder: Es erwartet Ticketkäufer ein buchstäblich legendäres Konzertereignis.
Konzert-Termin Berlin: 23. Juli 2015, Zitadelle Spandau
Zitadelle Spandau
Am Juliusturm 64
13599 Berlin
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