Ben Howard - Singer-Songwriter begeistert mit wenig Worten, aber toller Musik
Stehplatz-Konzerte im schönen Admiralspalast in Berlin sind eher die Ausnahme als die Regel, aber bieten dem Künstler einen relativ intimen Rahmen, bei trotzdem vorhandenen Konzert-Feeling. So wurden auch am Mittwoch für das Konzert des Singer-Songerwriters Ben Howard die Sitze im Innenraum entfernt. Der Engländer lieferte ein Konzert ohne viele Worte, dafür Melodien abseits der Pop-Norm.
Vom: 07. Juni 2018 | Autor: Dennis Hahn
Ben Howard - Singer-Songwriter begeistert mit wenig Worten aber toller Musik (C)Foto:Universal Music
Kürzlich ist das neue, dritte Album „Noonday Dream“ des Engländers erschienen. Es ist einfach anders. Folgt keiner Norm, keinem popmusikalischen Schema, hebt sich einfach von der heutigen Massenproduktion der Pop-Industrie ab. Anders sein und dadurch auffallen. Das schafft Ben Howard auch an diesem Abend. Er ist nicht der Mann der vielen Worte, sondern lässt lieber seine Gitarre sprechen und dazu seine sehr eingängige Stimme.
Zur Musik kam er schon früh durch die Plattensammlung seiner Mutter mit Alben vom John Martyn, Joni Mitchell und The Rolling Stones oder Simon & Garfunkel. Seine Mutter produziert dann auch im Jahre 2011 sein erstes Album"Every Kingdom" und ermöglich ihm so den Sprung auf die Bühnen der Welt.
7 Jahre später sitzt er nun auf der Bühne des schon lange ausverkauften Admiralspalast in Berlin. Mitgebracht hat er acht Musiker. Er selbst sitzt die meiste Zeit des Abends, wirkt ab und an fast schüchtern und scheu, aber begeistert mit seiner Stimme, Gitarre und Songs. Die Songs stammen größenteils von seinem aktuellen Album. Es sind keine eingängigen Refrains oder Melodien, dafür bewegen sie und es entsteht eine Atmosphäre, wie abends mit der Gitarre am Lagerfeuer in einer lauen Sommernacht.
Howard trat anfangs in kleinerem Rahmen in Großbritannien auf und als seine Konzerte schon Monate im Voraus ausverkauft waren, wurde ihm durch das Label Island Records ein Plattenvertrag angeboten. Überzeugt von der Geschichte des Labels, welches Künstler wie Nick Drake und John Martyn unter Vertrag hatte, unterschrieb Howard.
Ein zweiter Jack Johnson möchte Howard aber nicht sein. Dafür klingen die Songs zu verzahnt mit seiner Band. Mit der 2014 erscheinenden zweiten Platte "I Forget Where We Were" verdunkeln sich die Wolken doch zusehends und Melancholie hält verstärkt Einzug ins Hause Howard.
Sein größter Hit „Keep Your Head Up“, der im Radio nur so rauf und runter gespielt wurde, findet an diesem Abend keinen Platz in seiner Setlist. Aber das passt irgendwie zu seiner Art, Konsequenz und Andersartigkeit. Aber Ende, nach 13 Songs, sagt er Danke und Tschüss und entlässt die teilweise sehr aufgelösten, aber sehr glücklichen Fans in den lauen Berliner Sommerabend.
Setlist:
A Boat To an Island On the Wall
Towing the Line
Someone In the Doorway
All Down the Mines
Agatha's Song
There's Your Man
What the Moon Does
Untitled
The Defeat
Small Things
I Forget Where We Were
Nica Libres At Dusk
Zugabe:
Promise
Murmurations
Galerie
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